Arena 03 - Blutschwert by Scarrow Simon & Andrews T. J
Autor:Scarrow, Simon & Andrews, T. J. [Scarrow, Simon]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2014-09-29T16:00:00+00:00
KAPITEL SIEBEN
Pavo bedachte den Optio mit einem tief besorgten Blick. Gedämpfte Schreie drangen aus dem Zellentrakt auf der anderen Seite des Ludus, wo die Gladiatoren weiter wüteten und wahllos mordeten. Bassus und die anderen Wachen konzentrierten ihre Blicke auf Macro. Im Hintergrund standen die Sklaven reglos und still und lauschten der Unterhaltung.
»Sind die Waffen eingeschlossen?«, fragte Pavo.
Macro lachte kehlig. »Das wäre maßlos übertrieben. Das Tor zur Waffenkammer ist rostiger als mein Griechisch. Dein kleiner Sohn könnte es aufbrechen, von Bato und seiner Bande ganz zu schweigen.«
»Wenn sie es nicht sogar schon getan haben«, warf Bassus ein. »Vielleicht ist es zu spät.«
Pavo schüttelte den Kopf. Er zuckte zusammen. Jeder Muskel in seinem Körper tat höllisch weh. Er unterdrückte den Schmerz, schluckte ihn hinunter und schöpfte Kraft aus der Erinnerung an Titus und seine Vorfahren, die auch in nahezu aussichtsloser Lage immer Mut und stoische Widerstandskraft bewiesen hatten.
»Bato war noch nicht an der Waffenkammer.«
Macro rieb sich über die gerunzelte Stirn. »Wie kannst du dir da so sicher sein?«
»Ich habe die Männer in den Bädern belauscht. Bato will die Kelten in ihren Zellen ermorden.«
»Gut möglich, Herr«, sagte Bassus mit einem knappen Nicken. »Einer der Kelten hat Batos Bruder bei einem Übungskampf getötet. Der Kelte wurde bestraft, aber seitdem sinnt Bato auf Rache an den Kelten.«
»Was ist mit den anderen Thrakern?«, fragte Macro. »Hassen sie die Kelten auch?«
»Es hat sie in ihrer Ehre verletzt, dass der Bruder ihres Stammesführers getötet wurde«, sagte Bassus. »Batos Männer gieren genauso nach keltischem Blut.«
Macro schlug sich mit der Faust in die Handfläche. »Wir müssen wegen der Waffenkammer etwas unternehmen, bevor Murena uns Verstärkung schickt. Mit einem Haufen unbewaffneter Thraker haben die Germanen leichtes Spiel. Aber gegen schwer bewaffnete Gladiatoren sind die Aussichten nicht so rosig. Diese Männer sind gut ausgebildete Mörder. Sie werden mit Sicherheit erbitterten Widerstand leisten. Wir würden schwere Verluste erleiden. Vielleicht würden sogar ein paar Gladiatoren in die Berge entkommen.«
Seine Worte wurden mit Schweigen aufgenommen.
Dann kam Macro ein Gedanke. In seinen Augen glühte grimmige Entschlossenheit. »Während Bato und seine Männer damit beschäftigt sind, die Kelten abzustechen, werden wir die Waffenkammer niederbrennen und so die Waffen unbrauchbar machen.«
»Grob, aber effektiv, Herr«, sagte Pavo. »Obwohl ich bezweifle, dass der Kaiser über den Schaden an seinem Ludus erfreut sein wird.«
»Der Schaden, den sein Imperium nimmt, falls wir es nicht tun, wird ihn noch weniger erfreuen«, entgegnete Macro.
»Du vergisst eine Sache, Herr«, warnte ihn Pavo.
Macro sah ihn verständnislos an. »Was?«
»Wir sitzen in der Falle«, sagte Pavo. »Sobald wir den Kopf aus der Tür stecken, wird ein Haufen wütender Gladiatoren über uns herfallen wie Hunde über rohes Fleisch. Sie würden uns in Stücke reißen, verdammte Scheiße. Entschuldige, dass ich fluche wie ein Gallier, Herr.«
Bassus wedelte mit dem Finger. »Es gibt noch einen anderen Ausweg. Einen, den Bato und seine Leute nicht kennen.«
Macro wandte sich zu der Wache. »Wovon sprichst du?«
»Wir können den Abwassergraben nehmen, Herr. Er verläuft unter dem Ludus. Einer der Gladiatoren hat versucht, da durch zu entkommen, deshalb hat Corvus ihn auf dieser Seite mit einem Metallgitter verschlossen. Aber von hier aus könnten zwei oder drei von uns dem Graben in Richtung Waffenkammer folgen.
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